„Blut erinnert. Und die Geister erinnern mit.“
Ein Familien-Loa ist ein gebundener Geist oder Aspekt einer Loa-Kraft, der mit einer Blutlinie, Familie oder Haus verbunden ist. Er ist kein gewöhnlicher Loa, den man ruft, wenn man Hilfe braucht – er ist Teil der Ahnenlinie selbst, gebunden an Generationen von Ritualen, Opfern und Pakten.
Man sagt: „Ein Loa wählt nicht die Familie. Er bleibt, weil die Familie ihn hält.“ Er ist Schutzgeist, Richter, Zeuge und Quelle von Macht zugleich. Wo gewöhnliche Loa Wanderer zwischen den Welten sind, sind Familien-Loa sesshaft im Blut.
Ursprung und Bindung
Jede Familie, die tief in der Magie verwurzelt ist, besitzt einen Punkt in ihrer Geschichte, an dem ein Loa — oder ein Splitter seines Wesens — freiwillig oder durch Ritual gebunden wurde.
Die Gründe waren verschieden:
- Schutz eines Hauses oder eines Geheimnisses
- Erhalt von Wissen über Generationen
- Bündnis zwischen Geisterwelt und Blutlinie
- Wiedergutmachung oder Schwur (z. B. nach Verrat, Fluch, Erlösung)
- Diese Bindung erfolgt durch ein Medium, meist ein Artefakt oder Trägerobjekt, das als Anker dient.
Typische Formen:
- Ketten und Amulette – tragen die Siegel, die den Loa festhalten.
- Ringe oder Armreife – Symbole von Versprechen oder Erbe.
- Knochenamulette – aus den Überresten eines Ahnen oder Tieres, das beim Ritual geopfert wurde.
- Tätowierungen oder Narben – gebrannte, gestochen oder geschnittene Zeichen, in die der Name des Loa fließt.
- Das Artefakt selbst nennt man Bindung (engl. the tether). Es muss am Körper getragen werden, weil der Loa sich sonst löst oder schläft.
Funktion und Machtfluss
Ein Familien-Loa ist wie ein stilles Herz in der Blutlinie. Seine Macht fließt nicht frei, sondern antwortet auf Verbindung, Opfer und Erinnerung.
Verbindung:
Der Loa erkennt Angehörige der Familie über ihr Blut. Nur sie können die Verbindung ohne Gefahr aufnehmen.
Fremde würden von der Energie verbrannt oder besessen.
Opfer & Pflege:
Der Loa muss genährt werden – mit Gaben, Musik, Tanz, Blut, Rauch, Trank, Gebet.
Jede Familie hat eigene Rituale: nächtliche Flüsse, schwarze Kerzen, Zuckerrum, ein Tropfen Blut.
Vernachlässigung führt zu Stille (Magieverlust) oder Zorn (Unheil).
Manifestation:
Im Austausch gewährt der Loa magische Resonanz:
- Verstärkung bestimmter Kräfte (z. B. Heilung, Täuschung, Schutz)
- Intuition, Visionen, Traumzeichen
- Zugriff auf familiäres Wissen, Erinnerungen oder Orte
- Doch der Loa nimmt immer etwas zurück: Lebenskraft, Stimme, Erinnerungen oder Gefühle.
Formen der Macht
Familien-Loa schenken keine „Zauber“, sondern Machtströme, die die Familienmagie färben.
Man unterscheidet drei Hauptformen:
- 1. Kanal-Magie
Die Person dient als Gefäß. Durch Blut oder Trance ruft sie den Loa und kanalisiert seine Energie direkt.
→ hohes Risiko, weil der Loa zeitweise Kontrolle übernehmen kann.
- 2. Resonanz-Magie
Der Loa fließt nur teilweise in den Zauber ein – wie eine abgestimmte Frequenz.
→ sicherer, dafür schwächer. Ideal für Alltagsmagie oder Riten.
- 3. Echo-Magie
Der Loa wirkt indirekt durch Zeichen, Amulette, Talismane.
→ meist an Orte, Symbole oder Lieder gebunden.
✥ Beispiele – Familien-Loa
| Familie | Familien-Loa | Trägerform / Symbol | Wirkung / Charakteristik |
|---|---|---|---|
| Broussard | Ezili Dantor („Die Klinge im Herzen“) | Silbernes Amulett mit eingeschnittener Rose | Schutz, Zorn, Mutterschaft – feuert bei Verrat zurück |
| Delacroix | Kalfu („Der Hüter der Kreuzwege“) | Schwarze Eisenkette mit Kreuzanhänger | Öffnet Wege, zerrt an Schleiern, gefährlich unruhig |
| Moreau | Ayizan („Die Webende“) | Tätowierung über den Rippen mit goldener Tinte | Erkennt Lügen, spinnt Schicksale, stärkt Bindungen |
| Fontenot | Baron Cimitière („Der Gärtner der Toten“) | Fingerknochen-Anhänger in Glas | Bewahrt Ahnenruhe, spricht mit Echos, hasst Feuer |
| Laveau | Simbi Dlo („Der Fließende“) | Armreif aus Kupfer und blauer Jade | Wasser, Übergang, Reinigung, Spiegelmagie |
Verlust & Gefahren
- Wird der Loa-Anker gestohlen oder zerstört, verliert die Person nicht nur ihre Magie – sie verliert einen Teil der Seele.
- Wer den Loa ruft, ohne ihn zu tragen, riskiert Wahnsinn oder Besitzergreifung.
- Wer den Loa verrät (indem er Tabus bricht oder das Band schwächt), kann von ihm verflucht werden: Krankheiten, Stimmen, Schattenerscheinungen, Unfruchtbarkeit, Pech.
- Wer ihn ehrt, spürt seine Gegenwart wie Flüstern im Blut – Schutz, Warnung, Rat.
Grundsätze der Familien-Loa-Magie
- Das Band ist beidseitig.
Der Loa schützt, solange die Familie ihn ehrt.
-
Magie fließt durch Opfer.
Keine Gabe ohne Gegengabe.
-
Der Anker ist heilig.
Wird er verloren, muss er rituell neu geschmiedet werden.
-
Das Blut trägt Erinnerung.
Junge Generationen können Spuren der Macht erben, auch ohne Wissen.
-
Jeder Loa hat ein Tabu.
Wird es gebrochen, zieht sich die Macht zurück oder richtet sich gegen den Träger.
-
Familien-Loa können nicht geteilt werden.
Eine Familie, ein Geist. Versuche, einen Loa zu spalten, enden fast immer in Wahnsinn oder Fluch.
-
Tot bedeutet nicht vergessen.
Verstorbene Familienmitglieder bleiben Teil des Loa, ihr Geist fließt in ihn ein.
Regeltext: Familien-Loa
Jede Familie führt genau einen Familien-Loa (Schutz-/Patrongeist), der ihr Erbe, ihre Pflichten und ihr Ansehen prägt. Der Familien-Loa ist konkret benannt und einzigartig je Familie.
Grundsätze:
- Ein Loa pro Familie: Existiert für eine Familie bereits ein Familien-Loa, wird kein neuer für diese Familie erfunden.
- Erfindung & Erstzuweisung: Dieder Erstellerin der Familie definiert den Familien-Loa bei Anmeldung (oder die erste spielende Person der Familie, falls die Familie erst im Spiel entsteht).
- Bindend für Angehörige: Wer ein Mitglied dieser Familie schreibt, nutzt den bestehenden Familien-Loa.
- Abstimmung bei Unklarheit: Sind sich Schreibende nicht einig, gilt: interne Einigung der Beteiligten → andernfalls entscheidet das Team nach kurzer Rücksprache.
- Äste & Nebenlinien: Seitenlinien nutzen denselben Familien-Loa, es sei denn, es gibt einen begründeten historischen Bruch (z. B. Verstoß, Exil, Fluch). Solche Ausnahmen müssen vom Team genehmigt und im Register vermerkt werden.
- Heirat & Aufnahme: Heirat ändert den Familien-Loa nicht. Adoptierte nehmen den Loa der aufnehmenden Familie an (optional: Übergangsritual im Spiel).
- Spielrelevanz: Der Familien-Loa verleiht keine pauschalen Power-Ups. Er gibt Thema, Rituale, Omen, Tabus und mögliche Gefallen/Gegenleistungen vor. Konkrete Effekte sind szenisch und ausspielbar, nicht numerisch.
- Konflikte & Retcons: Bei Doppelungen/Retcons gilt: ältester Eintrag im Register zuerst; Anpassungen werden im Changelog dokumentiert.
- Namen & Tonalität: Namen sollten zum Setting passen (Voodoo/Loa-Traditionen, Mischformen im Kanon eurer Welt) und keine realen Kulturen respektlos vereinnahmen.
- Pflege: Das Register im Forum ist maßgeblich. Neueinträge/Änderungen nur durch Team oder benannte Register-Mods.
- Kurzfassung für User: Ein Familien-Loa pro Familie.
Schon vergeben? Dann schau ob du ein Familienmitglied machen kannst oder erfinde einen anderen.
Neu nötig? Mit bestehenden Familie abstimmen und im Register eintragen lassen.
Keine Boosts, aber starke Stimmung, Rituale, Tabus. Team entscheidet bei Streit.
Unser