Unser I. Vampirhäuser
Beziehung: Funktionale Allianz
Abhängigkeit: Ritualmagie, Blutbindung, Schutzpakete
Konflikte: Konkurrenz zwischen alten europäischen Blutmagiern und lokalen Voodoo-Praktizierenden
Die Vampirhäuser des French Quarter haben früh Loa-Verbindungen in ihre Strukturen integriert.
Die alten europäischen Rituale der Blutmagie erwiesen sich in Louisiana als instabil, da sie nicht mit dem Schleier des Südens harmonierten.
Um den Verlust magischer Kontrolle zu vermeiden, schlossen mehrere Häuser Pakte mit Loa-Priesterinnen aus Tremé.
Haupt-Loa der Vampire:
- Ezili Freda (emotionale Kontrolle, Anziehung, Einfluss)
- Ezili Dantor (Blutschutz, Rache, Linie)
- Baron Samedi (Stabilisierung toter Körper, Übergangsrituale)
Durch diese Verbindungen entstand eine eigene Form des Blut-Voodoo: eine Kombination aus Vampirismus und Schleiermagie.
Vampire, die an eine Loa gebunden sind, können Blut als Trägermedium für Rituale verwenden, unterliegen aber der regionalen Begrenzung der Loa.
Verlässt ein gebundener Vampir das Einflussgebiet seiner Schutz-Loa, verliert er den Zugang zu deren Kräften, bis ein neues Band geknüpft wird.
II. Werwölfe und Rudel des Bayou
Beziehung: Spirituelle Symbiose
Abhängigkeit: Fluchstabilisierung, Naturmagie
Konflikte: Instabilität durch Loa-Überlagerungen bei Vollmondritualen
Die Werwölfe des Bayou verstehen sich als Teil der natürlichen Ordnung.
Ihre Magie stammt aus einem uralten Fluch, der von den dortigen Geistern der Natur begleitet wird.
Viele Rudel betrachten Agwe, Simbi Dlo und Ayizan als Beschützer ihrer Linien.
Diese Loa stabilisieren den inneren Kreislauf der Verwandlung und verhindern, dass der Fluch außer Kontrolle gerät.
Während der Vollmondnächte führen die Rudel Rituale der Bindung durch, bei denen Wasser, Blut und Gesang kombiniert werden, um Loa-Energie zu bündeln. In Phasen hoher Schleieraktivität (z. B. bei Stürmen oder Flut) kann es zu Loa-Überlagerungen kommen, bei denen mehrere Geister gleichzeitig in den Ritualkreis eindringen. Dies führt zu unvorhersehbaren Verwandlungen und wird als Zeichen einer bevorstehenden Veränderung gedeutet.
III. Hexenzirkel und freie Magier
Beziehung: Kulturelle Abgrenzung mit punktueller Zusammenarbeit
Abhängigkeit: Loa-Integration für Schleierzugang
Konflikte: Unterschiedliche Vorstellungen von Kontrolle und Autorität
Europäische und nordamerikanische Hexenzirkel nutzen überwiegend Elementar- oder Blutmagie. In Louisiana sind sie nur begrenzt wirksam, da ihre Rituale nicht mit der Loa-gebundenen Struktur der Region harmonieren. Einige freie Magier in Bywater und Marigny haben begonnen, ihre Arbeit an lokale Geistersysteme anzupassen.
Häufige Loa-Kooperationen:
- Kalfu (Wege, Zufall, Portale)
- Ogoun (Feuer, Handwerk, Transformation)
- Simbi (Verbindung von Technik und Magie)
Diese Zirkel bilden das, was in der Stadt als Grenzmagie bezeichnet wird – ein System hybrider Praktiken, das technologische, urbane und traditionelle Aspekte miteinander verbindet.
Trotz gelegentlicher Zusammenarbeit betrachten die Voodoo-Priesterschaften diese Praktiken als instabil.
IV. Dämonische Zirkel
Beziehung: Konkurrenz um Seelenverträge
Abhängigkeit: Keine direkte, aber Überschneidung von Machtbereichen
Konflikte: Besitzrechte über Seelen und Schleieröffnungen
Dämonische Gruppen des Lower Ninth Ward betrachten den Voodoo als störendes System, weil er den Zugang zu Seelen erschwert. Loa binden die Seelen der Gläubigen fest an ihre Familienlinien, was direkte dämonische Verträge verhindert. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Konflikten zwischen Baron Samedi (Wächter des Todes) und niederen Dämonen,
die versuchen, Seelen während des Übergangs zu beanspruchen. Rituale zur Schleieröffnung werden hier von beiden Seiten beeinflusst: Loa versuchen, Ordnung zu wahren, während Dämonen nach Lücken suchen. Der Orden des Lichts bezeichnet diese Zone offiziell als „instabile Grenzebene“.
V. Der Orden des Lichts und Engelische Präsenz
Beziehung: Feindselige Koexistenz
Abhängigkeit: Keine
Konflikte: Theologische Unvereinbarkeit
Der Orden des Lichts erkennt die Existenz der Loa an, klassifiziert sie jedoch als nicht-himmlische Entitäten oder gebundene Geister. In kirchlichen Archiven werden sie unter der Kategorie Intermediäre Phänomene Typ II geführt. Die Institution versucht, Loa-Einflüsse aus der Stadt zu verdrängen, insbesondere in Uptown und Carrollton, wo Bannrituale durchgeführt werden. Diese Banns führen zu den sogenannten Ruhezonen, in denen Loa-gebundene Magie vollständig ausfällt. Solche Gebiete sind strategisch wichtig,
da sie als Treffpunkte für neutrale Verhandlungen oder als Sicherheitsräume genutzt werden. Konflikte entstehen, wenn Voodoo-Praktizierende diese Zonen als Entweihung betrachten.
VI. Die Echos und Vergessenen
Beziehung: Indirekt über den Schleier
Abhängigkeit: Entstehung durch Loa-Magie
Konflikte: Keine bewussten, aber hohe Gefährdung für Magieströme
Echos sind ein Nebenprodukt der Schleiermagie. Sie entstehen, wenn Rituale unterbrochen oder Bindungen fehlerhaft gelöst werden. Viele von ihnen reagieren auf Loa-Präsenz – besonders auf die Energie von Baron Samedi oder Maman Brigitte. In einigen Fällen werden Echos durch familiäre Loa wieder in die Kreisläufe integriert. Dies gilt als Form der „zweiten Beerdigung“ (Deuxième Passage).
✥ Fraktionen und Verhältnis zu den Loa
| Fraktion | Verhältnis zu den Loa | Abhängigkeit | Dominante Loa |
|---|---|---|---|
| Vampirhäuser | Vertraglich gebunden, pragmatisch | Blutrituale, Schutz | Ezili Freda, Ezili Dantor, Baron Samedi |
| Werwölfe | Spirituell verwoben | Fluchstabilisierung | Agwe, Simbi Dlo, Ayizan |
| Hexenzirkel | Selektiv integriert | Schleierzugang | Kalfu, Ogoun, Simbi |
| Dämonen | Feindlich-konkurrierend | Keine | – (Konflikt mit Samedi und Brigitte) |
| Orden des Lichts | Feindlich-abweisend | Keine | – (Ruhezonen) |
| Echos / Verlorene | Passiv beeinflusst | Sekundärprodukt | Samedi, Brigitte |
Das Verhältnis zwischen den Fraktionen und den Loa bildet die Grundlage der magischen Politik von New Orleans. Keine Gruppe kann dauerhaft existieren, ohne die Geisterströme zu berücksichtigen, die durch die Stadt und den Bayou fließen. Loa sind Vermittler, Schutzgeister und Richter zugleich. Sie kontrollieren nicht, wer Macht besitzt – sie kontrollieren, wo Macht wirken darf. Diese Abhängigkeit vom Ort und von der Präsenz der Loa erklärt, warum in New Orleans keine Fraktion vollständige Vorherrschaft erreicht. Das Gleichgewicht bleibt bestehen, solange die Loa wirken – und solange niemand versucht, sie zu ersetzen.