Während die Menschheit glaubt, ihre Geschichte selbst zu schreiben, wird sie im Hintergrund von uralten Mächten gelenkt.
Regierungen, Religionen, Kriege und Revolutionen sind oft nur Reflexe dieser verborgenen Ordnung.
Im Zentrum dieser Struktur steht eine Hierarchie, die auf drei Ebenen aufgebaut ist:
- Die Säulen der Welt – Ursprung und oberste Instanz des Gleichgewichts.
- Die Königshäuser und Fraktionen – politische und regionale Machtzentren.
- Die Welt der Menschen – Spielfeld und Oberfläche, auf der diese Kräfte wirken.
I. Aufbau der Ordnung
Die Welt ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines uralten Systems aus Balance und Kontrolle.
Jede übernatürliche Rasse, jede Linie und jede Organisation untersteht dieser Ordnung, auch wenn sie es nicht offen zugibt.
Die Säulen der Welt bilden dabei das Fundament – sie sind die Quelle aller Magie, die Instanz, die den Kreislauf von Leben, Natur, Tod und Geist aufrechterhält. Ihre Existenz ist älter als jede Religion oder jedes Reich, und auch wenn sie in der modernen Welt kaum in Erscheinung treten, ist ihr Einfluss in jeder magischen Struktur spürbar. Unter ihnen agieren die Königshäuser: uralte Dynastien von Vampiren, Hexen, Werwölfen und anderen übernatürlichen Wesen, die ihre Territorien regieren, Pakte schließen und die sichtbare Ordnung erhalten. Diese Häuser lenken die übernatürliche Politik – doch sie stehen unter der stillen Aufsicht der Säulen, die eingreifen, sobald das Gleichgewicht der Welt bedroht ist. Darunter schließlich leben die Menschen, die die Existenz dieser Ordnung nicht kennen, aber durch Wirtschaft, Religion und Geschichte von ihr beeinflusst werden.
II. Die Säulen der Welt
Die Säulen sind keine Organisationen, sondern konstante Kräfte in Form alter Blutlinien. Sie verkörpern das Gleichgewicht der Welt und stehen über jeder politischen Struktur.
Wo die Königshäuser Macht besitzen, haben die Säulen Einfluss über Realität selbst. Sie können Naturgesetze beugen, Magie formen und die Stabilität der Welt aufrechterhalten – oder auflösen. Ihre Vertreter treten selten auf, doch wenn sie erscheinen, entscheidet sich das Schicksal ganzer Reiche.
1. Haus Sangreal – Die Säule des Lebens
Aspekt: Blut, Lebenskraft, Erneuerung
Ursprung: Alte germanische Linien
Bedeutung: Ursprung allen Lebens, Verbindung zwischen Sterblichen und Magie
Sangreal steht für das Prinzip des Lebens – den Kreislauf von Geburt, Wachstum, Verfall und Wiedergeburt. Ihr Blut gilt als das reinste Medium der Magie und soll selbst totes Gewebe erneuern können. Der Mythos vom „heiligen Blut“ und vom Gral geht auf ihre Linie zurück. Sie gelten als Hüter des Lebens und als Bewahrer des Gleichgewichts zwischen Sterblichen und Übernatürlichen. Viele Heilungsrituale, Lebensmagien und Blutrituale stammen ursprünglich aus ihrer Lehre. In der Gegenwart existieren nur noch wenige direkte Erben. Sie treten meist als Berater, Diplomaten oder stille Machtfiguren auf – niemals als Herrscher. Ihr Rat wird in den Königshäusern gesucht, weil man glaubt, dass ihre Worte Schicksal lenken können.
2. Haus D’Avalon – Die Säule der Natur
Aspekt: Elemente, Erde, Gleichgewicht
Ursprung: Nordische und keltische Regionen
Bedeutung: Hüter der natürlichen Ordnung und der Kräfte des Planeten
D’Avalon steht für die physische Welt – die Elemente, das Klima, die Energie der Erde. Sie gelten als Bewahrer der Balance zwischen Leben und Umwelt.
Viele Naturhexen, Erdmagier und Druiden führen ihr Wissen auf diese Linie zurück.
Ihr Eingreifen ist selten, aber gewaltig: Wenn Vulkane erwachen, Fluten steigen oder Stürme über Grenzen hinwegfegen, spricht man von D’Avalons Hand, die das Gleichgewicht neu ausrichtet.
Politisch mischen sie sich kaum ein, doch kein Haus und kein Zirkel wagt, sie herauszufordern. Ihr Blut gilt als Symbol für den Willen der Erde selbst – wer es vergießt, riskiert, dass die Welt zurückschlägt.
3. Haus Mors – Die Säule des Todes
Aspekt: Tod, Übergang, Ruhe
Ursprung: Unbekannt, Spuren in allen alten Kulturen
Bedeutung: Hüter des Endes und der Erneuerung
Mors ist die Ordnung des Todes – neutral, unvermeidlich, notwendig. Ihre Aufgabe ist es, die Grenzen zu wahren und sicherzustellen, dass Leben und Tod in Balance bleiben.
Von ihnen stammt das Wissen um Übergänge: Nekromantie, Geisterbindung, und die Kunst, Seelen zur Ruhe zu bringen. Wenn das Gleichgewicht gestört ist – zu viele sterben oder zu wenige – manifestiert sich ihre Macht in Form von Echos, Schatten oder Stillstand.
Ihre Vertreter treten meist als Richter, Chronisten oder Wächter auf. In der Weltpolitik gelten sie als die Letzten, die entscheiden, wenn kein anderes Urteil Bestand hat.
4. Haus Vérité – Die Säule des Schleiers
Aspekt: Geist, Ahnen, Erinnerung
Ursprung: Abspaltung aus D’Avalon und Mors, vermutlich karibisch-afrikanisch
Bedeutung: Verbindung zwischen Leben und Tod, Ursprung des Voodoo
Vérité ist die jüngste Säule und die Brücke zwischen den Welten. Ihre Magie berührt den Schleier – jene unsichtbare Grenze, die Leben und Tod trennt.
Sie verstehen, wie man ihn öffnen oder schließen kann, und entwickelten aus dieser Fähigkeit die Schleiermagie, die später zur Grundlage des Voodoo wurde.
Die Loa, die in dieser Tradition erscheinen, sind keine Götter, sondern Fragmente, die durch Vérités Blut kanalisiert werden.
In der modernen Welt sind ihre Nachkommen selten, aber sie stellen die geistige und spirituelle Instanz innerhalb der Ordnung dar.
Wenn ein Schleier reißt oder ein Ort zwischen den Welten steht, ist es Vérité, die entscheidet, ob er bleibt – oder verschwindet.
III. Machtverteilung
Die Säulen sind die oberste Ebene der Existenz.
Darunter folgen die Königshäuser, die innerhalb der Welt der Wesen politische und territoriale Macht ausüben.
- Königshäuser: führen Blutlinien, herrschen über Territorien, kontrollieren Städte und Fraktionen (z. B. Vampirhöfe, Werwolfrudel, Hexenzirkel).
- Orden und Kirchen: sichern Kontrolle über religiöse Magie und die Jäger.
- Freie Zirkel: bestehen aus unabhängigen Hexen oder Wesen ohne Zugehörigkeit, die ihre Loyalität oft teuer verkaufen.
Die Säulen greifen nicht direkt in Politik ein, doch sie beobachten und lenken. Sie sind die stillen Schiedsrichter, und wenn sie erscheinen, verändert sich das Kräfteverhältnis.
IV. Gegenwart und Einfluss
Heute treten die Säulen nur noch selten offen auf. In der Regel wirken sie über Mittler – Erben, Berater, Seher oder Personen mit einem Hauch ihres Blutes.
In den Königshäusern gelten diese Gestalten als unantastbar, neutral und furchterregend zugleich. Man nennt sie „Sprecher der Säulen“.
Ihr Auftreten ist selten und meist ein Vorzeichen:
- Kriege enden, Städte brennen, alte Pakte werden erneuert oder gebrochen.
- Wo sie handeln, verändern sich Gesetze der Natur – nicht symbolisch, sondern tatsächlich.
Politisch sind sie außerhalb jeder Jurisdiktion.
Keine Fraktion, kein Orden und kein Haus darf sie richten.
Sie sind die letzte Instanz – die Kräfte, die über Leben, Tod und Magie entscheiden, wenn alle anderen versagen.
V. Die Orte der Säulen
Obwohl sie in keiner festen Region verweilen, gibt es Orte, an denen ihre Präsenz besonders stark ist:
| Ort | Zugehörigkeit | Bedeutung |
|---|---|---|
| Eifel / Schwarzwald (Europa) | Sangreal | Alte Heiligtümer des Blutes, Orte der Wiedergeburt |
| Nordische Fjorde & Nebelinseln | D’Avalon | Quellen der Elementarmagie und uralter Gleichgewichte |
| Katakomben & Nekropolen | Mors | Grenzen zwischen Leben und Tod, Stätten der Ruhe |
| Louisiana & Karibik | Vérité | Zentren der Schleiermagie, Ursprung des Voodoo |
| New Orleans | Mischknoten | Schnittpunkt aller Kräfte, wo alle Linien schwach spürbar sind |
Diese Regionen gelten als Knotenpunkte der Weltenergie. Hier sind die Schleier dünner, Magie stärker und Realität instabiler. Wer dort Magie wirkt, riskiert, das Gleichgewicht zu stören – oder eine der Säulen auf sich aufmerksam zu machen.
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