I. Ursprung und Mythos
Die Nordische Linie gilt als die erste bewusste Werwolfsblutlinie der Welt. Ihr Ursprung liegt im hohen Norden, lange vor dem Zeitalter der Königreiche, in einer Zeit, in der Götter und Menschen noch dieselbe Sprache sprachen. Die Legende besagt, dass der Gott Odin selbst den Wolf Fenrir nicht töten konnte, und stattdessen einen Pakt mit ihm schloss: Er würde seine Kraft den Menschen geben, damit sie das Gleichgewicht zwischen Göttern und Bestien bewahren.
Doch als die Menschen diese Gabe missbrauchten, verwandelte sich der Segen in einen Fluch – den Fenrir-Blutfluch. Er band die Seelen der Betroffenen an das Tier, das sie einst zu beherrschen glaubten. Diese Linie wurde so zur ersten bewussten Werwolfslinie: nicht Opfer der Natur, sondern ihrer göttlichen Ordnung. Sie tragen den Fluch als Erbe, nicht als Zufall.
II. Wesen und Natur
Die Nordischen Wölfe sind stolz, alt und gefährlich ruhig. Sie glauben, dass der Fluch eine göttliche Bürde ist – ein Schwur, den ihre Ahnen niemals gebrochen haben.
Ihre Macht basiert auf Runenmagie, Blutopfern und Bindungen. Jeder Wolf der Linie trägt ein Runensiegel in seinem Fleisch, das seine Loyalität, Abstammung und Rang definiert.
Merkmale:
- Überdurchschnittlich groß, robust, widerstandsfähig
- Körpertemperatur konstant niedrig, selbst im Blutrausch
- Augen im Spektrum von Bernstein bis stahlblau
- Narben oder Brandzeichen in Runenform, meist auf Brust, Hals oder Rücken
- Stimme tief, hallend, selbst im menschlichen Zustand leicht vibrierend
III. Der Fenrir-Fluch
Der Fluch dieser Linie unterscheidet sich fundamental von dem gewöhnlicher Werwölfe. Er ist nicht an den Mond gebunden, sondern an das Blutband – das uralte Siegel, das jeden Nachkommen mit den Ahnen verbindet.
Regeln des Fluchs:
- Nur wer das Blut eines anderen Fenrir-Wolfs trinkt, kann sich verwandeln.
- Wird das Blutband gebrochen (z. B. durch Hexerei), zerreißt die Seele.
- Der Tod eines Alphas schwächt die ganze Linie – bis ein neuer durch Runenopfer bestimmt wird.
- Je älter das Blut, desto stärker die Verbindung zur göttlichen Quelle.
IV. Territorien und Struktur
Die Nordische Linie war einst über Skandinavien, Island und Norddeutschland verbreitet.
Heute existieren nur noch drei aktive Clans:
- Haus Skjald – Island / Norwegen
Hüter der Runenchroniken; älteste Blutlinie.
- Haus Vargr – Schweden / Finnland
Kriegerclan, verantwortlich für die Bewachung heiliger Stätten.
- Haus Hrólfsson – Nordamerika / New Orleans
Ein ausgewanderter Zweig, gegründet im 18. Jh. von Exilwölfen, die sich in Louisiana niederließen und dort einen Pakt mit den Hexen des Nordwinds schlossen.
V. Magische Besonderheiten
Die Kinder Fenrirs besitzen eine natürliche Resistenz gegen Magie. Ihr Blut reagiert auf Zauber mit Gegenwehr – je stärker der Fluch, desto mächtiger die Reflexion.
Besonderheiten:
- Runenresonanz: Fähigkeit, Runenmagie direkt mit dem Körper zu wirken.
- Bannimmunität: Schutz vor niederen Hexenflüchen und Besessenheit.
- Blutopfer: Durch eigenes Blut können sie Wunden anderer heilen oder Macht übertragen.
- Fenrir-Zorn: In Extremsituationen kurzzeitige Übernahme durch den Urgeist Fenrirs – führt zu übermenschlicher Kraft, aber völliger Instinktkontrolle.
Schwächen:
- Heiliges Feuer (Lichtmagie oder Sonnenrunen) schwächt sie.
- Magische Blutschwüre sind unumkehrbar.
- Verlust des Blutsiegels führt zum körperlichen Verfall oder Wahnsinn.
VI. Glauben und Philosophie
Die Nordische Linie glaubt an den Pakt der Kette – eine uralte Übereinkunft zwischen Wolf, Mensch und Gott.
Dieser Pakt besagt: „Das Tier ist kein Feind, sondern der Wächter des Schwurs.“
Sie verehren Fenrir nicht als Dämon, sondern als Hüter des Gleichgewichts. Ihre Rituale sind schlicht, brutal und tief spirituell: Runenblut auf Schnee, Opferungen von Fleisch und Atem,
Gesänge bei Sturm und Frost.
VII. Beziehung zu anderen Fraktionen
| Fraktion | Verhältnis | Beschreibung |
|---|---|---|
| Tundra-Wölfe | Verbündet | Ursprüngliche Schwesterrasse. Teilt Blutrituale und Disziplin. |
| Bayou-Rudel | Respektvoll-distanziert | Erkennen deren Loa als „andere Götter“, meiden aber Vermischung. |
| Bloodmoon-Linie | Verachtet | Sehen sie als entartete, gottlose Blasphemie. Töten auf Sicht. |
| Vampirhäuser | Strategische Bündnisse | Tausch von Blut gegen Schutz, uralte Verträge seit dem 18. Jh. |
| Hexenzirkel / Tremé | Vorsichtiger Respekt | Zusammenarbeit bei Runenbannungen und Ritualkreisen. Hexen fürchten ihren Einfluss. |
VIII. Gegenwärtige Stellung in New Orleans
Das Haus Hrólfsson lebt weitgehend im Verborgenen. Ihr Hauptsitz liegt in einem verlassenen Runenhof nahe der alten norwegischen Kirche von Algiers. Die Mauern sind mit Sigillen gegen Schleierverzerrung versehen, und nur Blutsverwandte können die Schwelle überschreiten. Ihr Anführer, Einar Hrólfsson, gilt als einer der letzten Runenhüter des Nordens.
Er pflegt geheime Kontakte zu Hexen aus Tremé und zu den Vampiren des Hauses Duval, denen er alten Schutz gewährt – gegen Bezahlung in Blutmagie. Einar selbst ist kalt, kultiviert und gefährlich ruhig.
IX. Symbolik und Erkennungszeichen
- Tattoo / Mal: Runenkreis „ᚠᛖᚾᚱᛁᚱ“ (Fenrir) auf Herz oder Handgelenk
- Waffe: Nordisches Langmesser, geweiht durch Blut und Schnee
- Kleidung: Leder, Pelz, Eisenamulette mit Schutzrunen
- Ritual: Das Blutschwurfeuer – ein altes Opfer, bei dem Blut auf Schnee geträufelt wird, um Treue zu besiegeln
Unser