„Man sagt, jede Seele ist ein Faden. Und manchmal – weben zwei Fäden ein Muster, das selbst der Tod nicht zerreißen kann.“
— Aus den Aufzeichnungen des Cercle des Ancêtres

I. Das Wesen der Seelenverbindung

In einer Welt, in der Magie, Blut und Schicksal ineinandergreifen, ist Liebe nicht nur Gefühl – sie ist Kraft. Seelenbande entstehen, wenn zwei oder mehr Wesen durch Resonanz, Magie oder Schicksal miteinander verknüpft werden.
Diese Verbindungen überschreiten den Körper, überdauern den Tod und verändern, wer man ist.

Nicht alle Seelenbande sind romantischer Natur. Manche sind uralte Eide, Opferbindungen oder misslungene Rituale, die zwei Wesen unauflöslich vereinen.
Andere sind Liebe in ihrer reinsten Form – so tief, dass selbst die Welt sie spürt.

Es gibt zwei Grundformen:

• Seeleneinklang – zwei Seelen schwingen im selben Rhythmus, ohne identisch zu sein. Ein Gleichgewicht, aber keine Verschmelzung.
• Seelengleichklang – zwei Seelen werden eins; Grenzen verschwimmen, Erinnerungen teilen sich, Schicksale verschmelzen.

II. Arten der Verbindung

Bezeichnung	Ursprung	Beschreibung	Folgen / Wirkung	Risiken
Seelenband	Natürlich / Göttlich	Eine tiefe spirituelle Verbindung zweier Seelen, die sich jenseits von Zeit und Körper erkennen. Entsteht oft durch Schicksal, Wiedergeburt oder göttliche Fügung.	Beide spüren Schmerz, Freude und Gefahr des anderen; Träume und Gedanken können geteilt werden.	Verlust eines Partners kann seelischen Zerfall oder Wahnsinn auslösen.
Blutband	Magisch / Vampirisch	Eine Bindung, die durch den Austausch von Blut entsteht – meist zwischen Schöpfer und Nachkomme, aber auch Liebenden. Sie verbindet Leben, Emotion und Hunger.	Erhöhte Sinne füreinander, körperliche Abhängigkeit, gegenseitige Heilung möglich.	Bei Trennung: Entzugserscheinungen, Blutraserei, seelischer Schmerz.
Seelenverbindung	Schamanisch / Traumebene	Verbindung durch gemeinsame Träume oder spirituelle Reisen. Häufig durch Traumwanderung oder schamanische Rituale ausgelöst.	Teilt Erinnerungen und Emotionen; ermöglicht gegenseitige Präsenz in Träumen.	Verlust der eigenen Identität; Traumverschmelzung oder geistige Vereinnahmung.
Seelengefährte	Schicksal / Wiedergeburt	Die andere Hälfte einer Seele – jemand, mit dem man über viele Leben verbunden ist. Treffen sie sich, erkennen sie sich sofort, auch ohne Erinnerung.	Intuitive Nähe, Schutzinstinkt, Synchronität im Handeln. Sie können Flüche oder Tod überstehen – aber nie wirklich vergessen.	Trennung führt zu körperlichem und emotionalem Verfall; neue Bindungen bleiben unvollständig.
Wolfsband	Werwolf / Rudelmagie	Instinktive Verbindung zwischen Gefährten oder Alpha und Partner. Entsteht, wenn sich Seelen während der Verwandlung erkennen.	Telepathische Verbindung, gegenseitiger Schutz, gesteigerte Kraft im Kampf. Der Herzschlag des einen kann den anderen heilen.	Wenn einer stirbt, verliert der andere den Halt – Verwandlung kann außer Kontrolle geraten.

III. Entstehung der Bande

Seelenbande können auf verschiedene Weisen entstehen:

• Durch Magie: Zauber oder Rituale zur Heilung, Wiedergeburt oder zur Kontrolle können unbeabsichtigt eine Bindung schaffen.
• Durch Blut: Ein Tausch von Leben – ob freiwillig oder erzwungen – verbindet Körper und Geist.
• Durch Traumwanderung: Wenn zwei Seelen dieselbe Traumebene teilen, kann eine dauerhafte Verbindung entstehen.
• Durch Schicksal: Manche Seelen sind wiederkehrend verbunden; sie finden sich über Leben und Tod hinweg.
• Durch Opfer: Eine Seele, die für eine andere geopfert wird, kann in ihr fortleben – als Stimme, Gefühl oder inneres Licht.

IV. Einklang vs. Gleichklang

Es ist wichtig, zwischen zwei Arten der Verbindung zu unterscheiden:

Art	Beschreibung	Beispiel
Seeleneinklang	Zwei Seelen, die in Harmonie schwingen, aber eigenständig bleiben. Sie ergänzen sich, ohne sich zu verschmelzen – Freundschaft, Liebe, aber auch Rivalität können daraus entstehen.	Ein Schamane und sein Geistführer; zwei Jäger, die denselben Rhythmus teilen.
Seelengleichklang	Verschmelzung der Seelen – Grenzen lösen sich auf. Eine Seele lebt in zwei Körpern oder zwei Körper teilen ein Schicksal.	Vampir und Mensch nach einem alten Liebesritual; zwei Wiedergeborene aus derselben Seele.

V. Bekannte Formen in der Welt von New Orleans

Name / Typ	Fraktion	Merkmale	Bekannte Beispiele
Lien du Sang	Vampirhäuser	Blutband, das Lust und Hunger untrennbar verbindet. Besonders stark unter den Mikaelsons.	„Das Band der Unsterblichen“ – Blut wird Liebe, Liebe wird Fluch.
Cordes des Âmes	Cercle des Ancêtres	Ahnenbande durch Rituale, die Seelen über Generationen verbinden. Macht Nachkommen empfänglich für Stimmen der Toten.	Haus Duval; Mutter-Tochter-Linie über drei Jahrhunderte.
Wolfsband	Bayou-Rudel	Instinktive Bindung zwischen zwei Seelen – nicht immer Liebe, aber unausweichlich. Ein Bruch kann den Tod beider bedeuten.	Alpha-Paar aus St. Bernard – vereint im Tod, begraben im Nebelkreis.
Traumbindung	Schamanen / Hexen	Verbindung über Traumebenen; kann Realitäten vermischen.	Die „Träumende Schwester“ von Tremé, gefangen im Bewusstsein eines Vampirs.

VI. Im Spiel

Seelenbande können auf viele Weisen bespielt werden:

• Als Plotbasis für Beziehungen, Verrat, Heilung oder Wiedergeburt.
• Als magische Konsequenz eines Rituals oder Fehlzaubers.
• Als seelische Verbindung zwischen Charakteren über Fraktionsgrenzen hinweg (z. B. Vampir & Hexe, Mensch & Wolf).
• Als tragisches Element: Liebe, die über den Tod hinaus bindet – oder zerstört.
• Als Ritualthema in Hexerei oder Schamanismus: Blutbande, Herzensopfer, Wiederkehr.

„Jede Seele sucht ihr Echo. Doch wer es findet, hört nie wieder Stille.“

Hinweis:
Seelenbande sind freiwillige und erzählerische Bindungen. Sie dürfen nur entstehen, wenn alle Beteiligten zustimmen. Ihr Preis ist immer real – Verlust, Opfer oder seelische Narben. Denn Liebe, wenn sie übernatürlich wird, ist nie ohne Schatten.