Allgemeines
New Orleans bildet seit Jahrhunderten einen der wichtigsten okkulten Knotenpunkte Nordamerikas. Die Stadt liegt auf einem Schnittpunkt mehrerer Energielinien, gespeist durch den Mississippi und die dichte Konzentration von Friedhöfen, Ahnenkulten und ungebundenen Geistern. Die übernatürlichen Fraktionen haben die Stadt in Domänen aufgeteilt.
Diese Aufteilung ist nicht gesetzlich geregelt, sondern ergibt sich aus alten Pakten, territorialen Ansprüchen und dem Einfluss der jeweiligen Loa. Einige Stadtteile sind Loa-gebunden – in ihnen kann nur Magie wirken, solange die dort verehrte Loa sie trägt. In neutralen Zonen ruht der Einfluss, und übernatürliche Kräfte funktionieren dort nur eingeschränkt.
Magie in Louisiana unterscheidet sich deutlich von der europäischen Hexerei. Sie basiert auf Ahnen- und Schleiermagie. Kraft entsteht durch Bindung an Geister und Loa, nicht durch das Beherrschen der Elemente. Vampire, Werwölfe und andere Wesen können diese Bindungen ebenfalls eingehen; ihre magische Stärke hängt dann von der Präsenz „ihrer“ Loa und vom Ort ab, an dem sie sich befinden.
1 French Quarter – Domäne des Blutes
Vorherrschaft: Vampirhäuser
Zentrale Gebäude: Villen an der Royal Street, der Ursuline Convent, private Kellergewölbe und Nachtklubs
Das French Quarter ist das historische Zentrum der vampirischen Macht. Die dort ansässigen Häuser kontrollieren große Teile der Wirtschaft und der nächtlichen Infrastruktur.
Politische Entscheidungen werden in privaten Salons oder bei gesellschaftlichen Empfängen getroffen. Ein Teil der alten Höfe unterhält familiäre Bindungen zu bestimmten Loa, die als Schutzgeister der Linien gelten. Die dort verehrten Loa dienen der Stabilisierung des Blutes und werden in geschlossenen Ritualen angerufen.
Neutrale Zonen innerhalb des Viertels sind der Jackson Square und Teile des Hafengebiets; dort ruht die Magie, und Verhandlungen zwischen Fraktionen finden statt.
2 Tremé – Domäne der Ahnen
Vorherrschaft: Voodoo-Priesterschaften und Ahnenmagier
Zentrale Orte: Congo Square, St. Louis Cemetery No. 1, Gemeindehäuser und Schreine
Tremé bildet den geistigen Mittelpunkt der Stadt. Hier wird Magie über Blutlinien und familiäre Loa vermittelt. Jede größere Familie besitzt eine eigene Loa-Verbindung, die den Schutz und die Identität der Linie bestimmt. Rituale erfolgen gemeinschaftlich und beinhalten Musik, Tanz und Opfergaben. Fremde Hexen aus europäischen Traditionen besitzen in diesem Gebiet kaum Einfluss, da ihnen die Bindung zu den Ahnen fehlt. Der Stadtteil gilt als weitgehend autark; Entscheidungen über Rituale oder Eingriffe in den Schleier werden im Rat der Mambos und Hounsis Siège, einem Priesterinnenzirkel, abgestimmt.
3 Bywater und Marigny – Domäne der Freien
Vorherrschaft: Ungebundene Magier, Gestaltwandler, unabhängige Loa-Kulte
Zentrale Orte: Umgebaute Lagerhäuser, Künstlerhöfe, ehemalige Fabrikgelände
Bywater und Marigny dienen als Sammelbecken für Personen und Wesen ohne feste Zugehörigkeit. Die dortigen Gemeinschaften folgen keiner einheitlichen Tradition.
Magie wird improvisiert und entsteht aus Mischformen unterschiedlicher Systeme. Viele Gestaltwandler leben hier, da sie außerhalb der Rudelstrukturen des Bayou mehr Freiheit besitzen. Das Gebiet enthält mehrere neutrale Treffpunkte, darunter das ehemalige Straßenbahndepot No. 7, das als offener Versammlungsort für Verhandlungen zwischen Fraktionen genutzt wird.
4 Lower Ninth Ward – Domäne der Schatten
Vorherrschaft: Dämonische Zirkel, Echos, gebundene Seelen
Zentrale Orte: Verlassene Kirchen, alte Dockanlagen, zerstörte Wohnviertel
Der Lower Ninth Ward ist ein instabiles Gebiet, in dem der Schleier zwischen den Welten besonders dünn ist. Hier treten regelmäßig Manifestationen von Echos und besessenen Körpern auf. Dämonische Gruppen nutzen den Bezirk für Vertragsmagie und Beschwörungen. Die dort herrschenden Bedingungen machen den Ort für andere Fraktionen unbrauchbar;
magische Effekte außerhalb dämonischer Bindungen zeigen nur eingeschränkte Wirkung. Die ehemalige Baptistenkirche St. Margaret dient als zentraler Treffpunkt der ansässigen Zirkel.
5 Uptown und Carrollton – Domäne des Lichts
Vorherrschaft: Orden des Lichts, kirchliche Exorzisten
Zentrale Gebäude: St. Ignatius-Kathedrale, Klosterkomplex, Archiv des Lichts
Uptown beherbergt den Hauptsitz des kirchlichen Ordens, der übernatürliche Aktivität beobachtet und kontrolliert. Seine Mitglieder verfügen über Bann- und Exorzismusrituale,
die auf alter Engelsmagie basieren. Die Kathedrale und das angrenzende Archiv gelten als streng gesicherte Zonen, in denen keine äußere Magie wirkt. Treffen mit anderen Fraktionen finden ausschließlich in neutralen Bereichen, etwa im Stadtarchiv oder an der Loyola University, statt.
6 Der Bayou – Äußere Domäne
Vorherrschaft: Werwolfrudel, Naturgeister, unabhängige Schamanen
Zentrale Orte: Sümpfe von St. Bernard, alte Steinkreise, Hütten der Rudelführer
Der Bayou bildet die natürliche Grenze der Stadt. Er unterliegt keiner menschlichen Verwaltung und wird durch Rudelstrukturen organisiert. Werwölfe erhalten ihre Kraft über einen Fluch, der in Verbindung mit den dort ansässigen Naturgeistern steht.
Magie im Bayou ist ortsgebunden:
- Sie folgt den Gezeiten, dem Mond und den alten Pfaden zwischen den Sümpfen.
- Der Ort „Grey Circle“ in der Nähe von Des Allemands gilt als neutraler Treffpunkt, an dem Vertreter der Rudel und anderer Fraktionen Abkommen schließen.
7 Neutrale Orte
Einige Bereiche der Stadt gelten als magisch ausgeglichen. Dort wirken weder Loa-gebundene Kräfte noch kirchliche Bannrituale in vollem Umfang. Diese Orte dienen als Treffpunkte, Handelsplätze oder Verhandlungsorte zwischen Fraktionen.
| Ort | Lage | Funktion |
|---|---|---|
| Jackson Square | French Quarter | Öffentliche Verhandlungen, Feste, neutrale Zone |
| Depot No. 7 | Bywater | Versammlungen der Freien, Austausch von Artefakten |
| Loyola University Bibliothek | Uptown | Forschung, Aktenzugriff, Treffen unter Aufsicht des Ordens |
| St. Bernard Circle | Bayou-Grenze | Ratsplatz der Rudel und Geistersprecher |
Magische Bindung und Abhängigkeit
Magie in New Orleans ist orts- und Loa-abhängig. Jede Loa besitzt begrenzten Wirkungsraum, meist an Familienlinien oder bestimmte Schreine gebunden.
In Zonen ohne Loa-Einfluss verlieren Voodoo-Priester und gebundene Vampire ihre übernatürliche Stärke teilweise oder vollständig. Werwölfe unterliegen dem gleichen Prinzip: außerhalb des Bayou reagieren ihre Flüche schwächer, ihre Verwandlungen dauern länger und verlangen höhere Opfer.
Diese Struktur schafft natürliche Gleichgewichte. Keine Fraktion kann die gesamte Stadt kontrollieren; jede ist auf ihr Territorium und die dort wirkenden Geister beschränkt.
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